An alle die sich in der Welt der Düfte wohl fühlen:

Wichtig: Gerüche tragen in sich Erinnerungen, denn der Geruchssinn ist direkt mit dem Gehirn verbunden.

Was ist ein Gewürz?

Gewürze sind aromatische, süssliche, bittere, milde oder scharfe Substanzen, die aus verschiedenen Pflanzen gewonnen und zum Würzen von Speisen verwendet werden.
Gewürze sind die getrockneten Teile verschiedener Pflanzen. Das können Samen, Blüten, Früchte, Blätter, Rinden oder Wurzeln sein.

Kräuter sind die frischen oder getrockneten grünen Teile einer Pflanze.
Es gibt Pflanzen, die nur Gewürze liefern und es gibt Pflanzen, die nur Kräuter liefern.

Einige Pflanzen liefern beides, zum Beispiel: der Koriander und der Fenchel mit ihren Blättern und Samen, auch der Sellerie mit seinen Blättern, seinen Stielen, Wurzeln und Samen.

Wieso brauchen wir überhaupt Gewürze?

• Das Fleisch hat seinen charakteristischen Geschmack

• Der Fisch hat seinen eigenen feinen Geschmack

• Das Gemüse hat seine vielseitigen Aromastoffe

• Nun, und die reifen Früchte duften sowieso

Wieso also Gewürze verwenden?

Erst die Gewürze erlauben uns, unsere Phantasie, unsere Sehnsucht und Träume zu beleben, sie bringen uns zum Schwärmen und Geniessen. Ausserdem sollten wir den Geschmack der Lebensmittel nicht bedingungslos akzeptieren, sondern wir dürfen ihnen unsere ganz persönliche Note verpassen –noch schöner ausgedrückt, geschmacklich verbessert, interessanter und gehaltvoller gestalten.

Wenn wir in Gedanken den Globus umkreisen und mitunter in Erinnerungen schwelgen. Sind es da, nicht, die faszinierenden Kombinationen des Duftes und die Vielfalt der herrlichen Gewürze im Essen, welche in uns damalige Erlebnisse wachrufen können? Ja, auch hier zu Hause helfen uns diese wahrhaft köstlichen Gewürze leichter vom monotonen Alltag abzuheben und unsere tägliche Kost besonders geschmacklich hervor zu heben.

Geschichtliches über die Gewürze.

Seit vielen Jahrtausenden werden Gewürze in ganz Asien, Arabien und den Mittelmeerländern verwendet. Sie wurden früher mit Gold aufgewogen. Im Westen waren sie so sehr begehrt, dass die Suche nach diesen herrlichen Zutaten den Lauf der Geschichte beeinflusste. Um die Erzeugung und den Handel mit Gewürzen wetteiferten ganze Nationen. Abenteuerliche Seefahrer setzten Ihre Segel, und fähige Karawanenführer ihr ganzes Wissen ein, um neue Routen und Länder zu entdecken. Was einem kleinen Land ermöglichte, gross und reich zu werden.

Die Suche nach Gewürzen verlief keineswegs immer friedlich. Kriege und Auseinandersetzungen waren oft an der Tagesordnung. Gebietsansprüche und Verteidigungsaktivitäten haben oft menschliches Leben gefordert und einige hochentwickelte Kulturen vernichtet. Das waren einige Gründe, welche die Suche nach den wertvollen Gewürzen so schwierig gestalteten. Alexander der Grosse (327 v.Chr.), Goten-König Alarich (480 n.Chr.) , Karl der Grosse (812), Marco Polo (1250), Kolumbus (1492), Bartolomeo Dias, Vasco da Gamma (1498), Mangelan, Cortez (1519), Cabral, Sir Thomas Cavendish, Karl der V (1519) und Johann der III könnten bestimmt viel Aufregendes und Interessantes erzählen. Diese wahren Geschichten wären bestimmt mit viel mühevollem und amüsantem durchzogen, um in Worten, unsere Gerichte zu bereichern und zu würzen.
Bis Ende des 15. Jahrhunderts konnte man über zwei Wege nach Asien reisen. Erstens, wenn man südlich von Afrika, um das Kap der guten Hoffnung, segelte und zweitens, auf dem Landweg, mit Karawanen durch die Wüsten Gobi und Taklamakan. Aber die Türken hielten genau diesen Landweg im 15. Jahrhundert gesperrt. Weil das Umsegeln von Afrika so schwierig, gefährlich und zeitraubend war, hat gegen Ende jenes Jahrhunderts, Kolumbus behauptet: ‚Wenn er nach Westen segele, werde er Asien erreichen.‘ Würde er aber nach Westen segeln und Asien erreichen, bedeute dies, - und das war ihm selbstverständlich, - dass er auf dem Landweg, auch wieder zurück nach Spanien kommen konnte, und dies bedeutete; die Erde sei rund.

Solche Äusserungen und Behauptungen waren in jener Zeit sehr riskant und gewagt, denn alle Gelehrten und die Kirche, waren der Meinung, die Erde sei flach. Es hat grosse Konflikte und politische Auseinandersetzungen gegeben.
Kolumbus konnte schliesslich die finanziellen Mittel, für eine fast unmögliche Expedition aufbringen und so segelte er in den Westen. Nach einer strapaziösen Segelfahrt erreichte er zuerst einige Inseln. Die erste nannte er San Salvador, weitere nannte er Westindien. Der neue Kontinent wurde aber vom Italiener Americo Vespuci entdeckt.

Es ist unvorstellbar, was alles unternommen wurde, um an diese kleinen, unscheinbaren Erzeugnissen zu gelangen, welche wir einfach die Gewürze nennen.

Die ‚zivilisierten‘ Menschen im Altertum und im Mittelalter waren gezwungen, nach aromatischen Substanzen zu suchen, ihre hygienischen Verhältnisse waren unvorstellbar schlecht. Es stank überall und so mussten sie nach Düften suchen, um die üblen Gerüche zu überdecken.

Die Römer, versuchen den Gestank mit Rosenblätter zu überdecken, ihre Wohnverhältnisse waren so eng und klein, die Ställe waren oft neben den Wohnräumen. Eine Überlieferung sagt; dass an einem römischen Fest so viele Rosenblätter gestreut wurden, dass einige der Gäste darunter erstickten.

Es ist viel Zeit vergangen, bis die verschiedenen Kulturen gelernt haben, Gewürze anzubauen, zu erzeugen, kultivieren und richtig zu lagern. Der Lernprozess ist mit Sicherheit noch nicht abgeschlossen. Die Menschheit kann noch einiges dazu zu lernen und wird immer wieder neues versuchen.

Gewürze spielen heute mehr den je eine sehr wichtige Rolle, in der Partnerschaft, in den grossen Küchen und der weltweiten Wirtschaft. Es ist erfreulich, zu hören und zu sehen, wie die Menschen beim Kochen und beim täglichen Bedarf mehr und mehr experimentieren.

Viele Menschen sind lernbereit, willig etwas neues auszuprobieren. Sie bleiben nicht stehen, sie suchen, forschen und entdecken weiter, sie stellen viele Fragen und erwarten eine befriedigende Antwort.

Ich stelle oft fest, wie Ihre Augen funkeln und lachen, wenn sie interessiert und neugierig sind. Besonders unbekannte Gewürze haben es ihnen angetan und diese werden vermehrt in der Küche angewendet. Ja, da wird mutig ausprobiert, getestet, auch verworfen, und neue mutige Mischungen mit Lust und Freude integriert. Nun, je nach Duft, Aroma, Geschmack, Farbe, Aussehen, oder Konsistenz variieren die Gewürzempfindungen sehr. Wer weiss wie viele Gerichte wurden schon zuviel gepfeffert oder versalzen, bis die richtige Dosierung oder Zusammenstellung der Mischungen herausgefunden wurde?

Keine andere Frage beschäftigt die Menschen - Köche/Innen - so sehr, wie:
Was esse ich heute? Was auch direkt heisst, was koche ich heute?

Und die Küche ohne Gewürze ist wie Liebe ohne Phantasie, Gefühle und Empfindungen.

Wenn auch Sie unterwegs sind, neues zu finden, Welten neu zu entdecken und Sie bereit sind sich unbekanntem zu öffnen und andere damit überraschen. Dann schliessen sie sich dem Grossen Gewürzabenteuer an, ich heisse Sie

. . . im Reich der Düfte willkommen . . .

Ihr Stefan Efty